Ein Brute-Force-Angriff ist ein Cyberangriff, bei dem ein Hacker mithilfe von Software systematisch verschiedene Kennwortkombinationen testet, um sich unbefugt Zugang zu einem Konto zu verschaffen.
Es nennt sich „Brute-Force“, weil Angreifer sich auf die Rechenleistung verlassen, um Kennwörter wiederholt zu erraten, anstatt fortgeschrittene Methoden oder Fähigkeiten einzusetzen.
Brute-Force-Angriffe sind darauf ausgerichtet, systemische Schwachstellen für finanzielle, informationelle und strategische Zwecke auszunutzen. Nach Angaben von Google ist dieser Ansatz nach wie vor die am häufigsten verwendete Methode für gezielte Angriffe auf Cloud-Plattformen. Eine Studie des AhnLab Security Emergency Response Center (ASEC) zeigt beispielsweise, dass Brute-Force-Angriffe auf Server abzielen und Botnets und Malware wie Mirai und P2Pinfect nutzen, um in Systeme einzudringen.
Im Folgenden finden Sie eine Aufstellung der häufigsten Gründe, warum Angreifer die Brute-Force-Methode anwenden:
Finanzielle Ausbeutung: Nachdem sie sich Zugang verschafft haben, suchen die Angreifer häufig nach Finanzdaten, Bankanmeldeinformationen oder Kreditkarten von Kunden, um Geld zu stehlen. Untersuchungen zeigen, dass 89 % der Sicherheitsverletzungen finanziell motiviert sind.
Aneignung von geistigem Eigentum: Technologie-, Pharma- und Forschungsunternehmen sind aufgrund ihrer Geschäftsgeheimnisse ein häufiges Angriffsziel. Die Angreifer versuchen, wertvolle geschützte Daten wie Quellcode, chemische Formeln oder Entwurfspläne zu stehlen und sie auf illegalen Märkten zu verkaufen.
Wettbewerbsinformationen: Unternehmen nutzen Hacking auch, um ihre Wettbewerber auszuspionieren und vertrauliche Informationen zu stehlen, die ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Die Abfrage von Plänen für neue Produkte und künftige Strategien kann beispielsweise dazu führen, dass Nachahmerprodukte vor den Originalen auf den Markt kommen.
Politische Manipulation: Das Eindringen in Parteidatenbanken während der Durchführung von Wahlen kann Informationen über Wähler:innen offenlegen, die dazu verwendet werden können, die öffentliche Meinung durch Informationslecks oder falsche Informationen zu beeinflussen.
Entwicklung eines Ökosystems für Cyberkriminalität: Kriminelle Gruppen stehlen persönliche Daten, um sie online zu verkaufen, Identitätsdiebstahl zu unterstützen und den Zugang zu gehackten Systemen für illegale Aktivitäten anzubieten.
Hacktivismus: Aktivistische Hacker haben es auf Organisationen abgesehen, die sie für ethisch oder politisch verwerflich halten, stehlen vertrauliche Dokumente und drohen mit der Weitergabe schädigender Informationen.
Brute-Force-Angriffe gibt es in vielen Formen, und die Formen dieser automatisierten Angriffe entwickeln sich ständig weiter. Im Allgemeinen beruhen diese Methoden auf großen Mengen und der Wahrscheinlichkeit. Die Kenntnis der verschiedenen Arten von Brute-Force-Angriffen ist für die Umsetzung wirksamer Verteidigungsstrategien unerlässlich.
Im Folgenden sind einige gängige Typen aufgeführt, auf die Sie achten sollten:
Credential Stuffing: Hacker nutzen große Listen mit gestohlenen Nutzernamen, E-Mails und Kennwörtern, die sie aus früheren Datenschutzverletzungen erhalten haben. Dies ist eine gängige Taktik, die als Credential Stuffing bekannt ist. 78 Prozent der Menschen nutzen dasselbe Kennwort, um mehrere Konten zu sichern. Böswillige Akteure verwenden daher automatisierte Programme, um schnell zu testen, ob sie sich mit diesen Angaben bei Konten auf anderen Plattformen anmelden können, die dieselben Anmeldedaten verwenden.
Wörterbuch-Angriffe: Cyberkriminelle verwenden häufig Software, die endlose Kombinationen gängiger allgemeiner Wörter in mehreren Sprachen ausprobieren kann, um Kennwörter zu knacken.
Hybride Angriffe: Dabei handelt es sich um ausgefeilte Methoden, die verschiedene Typen kombinieren. So können Hacker zum Beispiel einen Entwurf für einen Wörterbuch-Angriff mit Zahlen- und Sonderzeichen-Permutationen und echten geleakten Kennwörtern kombinieren, um die Genauigkeit zu erhöhen.
Rainbow Table-Angriffe: Hier verwenden Angreifer vorab berechnete Kennwort-Hashes, um den Prozess der Kennwortfindung zu beschleunigen. Sie vergleichen die Kopien der angegriffenen Datenbanken mit Ihrem System und suchen nach Übereinstimmungen, um den Zugriff freizugeben. Dadurch werden Angriffe schneller und schwieriger zu verfolgen.
Masken-Angriffe: Diese Arten von Angriffen konzentrieren sich auf die Ausnutzung bekannter Kennwortstrukturmuster und Komplexitätsanforderungen sowie partieller Informationen. Wenn beispielsweise die ersten paar Zeichen eines Kennworts bekannt sind, verwenden Hacker Algorithmen, um die restlichen Zeichen vorherzusagen.
Verteilte Angriffe: Große Rechenknoten koordinieren sich über Tausende von Geräten, um die Brute-Force-Kapazität und die Geschwindigkeit zu erhöhen.
Cybersicherheit beinhaltet eine Menge Jargon und kryptische Terminologie, aber ein fundiertes Verständnis der Unterschiede zwischen Cyberangriffsmethoden ist für die erfolgreiche Verteidigung Ihrer Systeme unerlässlich. Während Brute-Force-Angriffe das Erraten von Kennwörtern beinhalten, haben andere Cyber-Bedrohungen wie Credential Stuffing, Botnets und DDoS ihre eigenen Charakteristiken. Werfen wir einen genaueren Blick auf diese häufigen Bedrohungen:
Credential Stuffing verwendet preisgegebene Kombinationen von Nutzernamen und Kennwörtern, um Anmeldeversuche auf mehreren Websites zu automatisieren, und macht sich dabei die gängige Praxis zunutze, dass Kontoinhaber ihre Anmeldedaten plattformübergreifend wiederverwenden. Angesichts von Milliarden gestohlener Zugangsdaten aus vergangenen Sicherheitsverletzungen ist dies eine äußerst effektive Taktik zur Übernahme von Konten, die im Gegensatz zum Brute-Force-Verfahren nur minimale Rechenleistung erfordert.
Diese nutzen Netzwerke infizierter Geräte wie Computer oder Smartphones, die von Hackern durch Malware heimlich kontrolliert werden. Botnets nutzen die kombinierte Rechenleistung und Bandbreite der kompromittierten Geräte, um in großem Maßstab automatisierte Exploits und Angriffe durchzuführen. Für Hacker sind sie eine kostengünstige Alternative zur Anmietung teurer Ausrüstung.
DDoS-Angriffe überfluten Systeme mit Junk-Traffic und verlangsamen oder stoppen den Betrieb. Sie verwenden eine Armee von kooptierten Geräten, um die Bandbreite zu drosseln, Ressourcen zu lähmen und die Verfügbarkeit von Services zu unterbrechen.
Kurz gesagt, während sich Brute-Forcing speziell auf das Erraten von Kennwörtern konzentriert, nutzt Credential Stuffing frühere Datenlecks aus, Botnets schaffen Armeen von kompromittierten Geräten und DDoS-Angriffe legen Systeme durch Überlastung lahm.
Cybersicherheit erfordert eine proaktive Verteidigungsstrategie, die auf technologische Wachsamkeit und Netzwerkstabilität setzt. Um Brute-Force-Angriffe wirksam zu verhindern, müssen mehrschichtige Verteidigungssysteme eingerichtet werden, die unbefugte Zugriffsversuche erkennen und unterbinden.
Schauen wir uns einige wichtige Methoden zur Verhinderung eines Brute-Force-Angriffs an:
1. Implementieren erweiterter Authentifizierungsprotokolle
Upgraden Sie von einfachen Kennwörtern auf Multifaktor-Authentifizierung mit adaptiven Risikobewertungsfunktionen. Bei diesem Ansatz müssen Ihre Kunden und Amgestellten zusätzliche Schritte zur Validierung durchführen, z. B. die Eingabe von Einmalcodes, die an Mobiltelefone gesendet werden, oder biometrische Authentifizierung. Zusätzliche Maßnahmen wie diese erschweren das Einbrechen in Konten mit Brute-Force erheblich.
2. Erstellen intelligenter Kennwortrichtlinien
Erzwingen Sie starke Kennwortprotokolle, die höhere Komplexitätsanforderungen mit Richtlinien zum Ablauf und zur Rotation von Kennwörtern kombinieren. Verwenden Sie zentralisierte Identitätsmanagement-Plattformen, um häufig angegriffene Kennwörter auf schwarze Listen zu setzen und Mindeststandards für Länge und Zeichentypen festzulegen. Anwendung von KI-gesteuerten Tools zur Erkennung und Beseitigung schwacher oder wiederverwendeter Kennwörter.
3. Entwickeln ausgeklügelter Rate Limiting-Mechanismen
Erstellen Sie Zugangskontrollen, um wiederholte fehlgeschlagene Anmeldeversuche von derselben IP-Adresse oder demselben IP-Bereich zu blockieren. Dies schützt vor anhaltenden Versuchen, Kennwörter zu erraten, während die Zugänglichkeit für legitime Nutzer erhalten bleibt. Sorgen Sie für eine ordnungsgemäße Konfiguration, um zu vermeiden, dass unbeabsichtigt gültige Konten gesperrt werden.
4. Implementieren von Bedrohungsinformationen in Echtzeit
Verbinden Sie die Sicherheitsinfrastruktur mit globalen Überwachungsplattformen für Bedrohungen, um über bösartige IP-Adressen, kompromittierte Anmeldeinformationen und Angriffsmethoden auf dem Laufenden zu bleiben. Automatisieren Sie außerdem Analysesysteme, um Netzwerke und Konten auf frühe Anzeichen von Brute-Force-Angriffen zu überwachen.
5. Optimieren der Netzwerksegmentierung
Trennen Sie die Systeme und den Datenzugriff strategisch voneinander, um den Schaden zu begrenzen, falls die Zugangsdaten kompromittiert werden. Schränken Sie VPN- und externe Zugangspunkte ein und gewähren Sie Angestellten nur minimale Zugriffsrechte.
Wenn Sie Kunden an einem bestimmten Standort bedienen, können Sie mit Geoblocking verhindern, dass Angreifer aus anderen Ländern auf Ihre Websites oder Anwendungen zugreifen.
6. Regelmäßige Penetrationstests
Autorisieren Sie ethische Hacker, mithilfe von Simulationen von Brute-Force-Angriffen und anderen Cyber-Bedrohungen zu versuchen, Ihre Schutzmaßnahmen zu verletzen. Ein solches Pentesting deckt Schwachstellen auf und ermöglicht es Ihnen, Ihre Cybersicherheit kontinuierlich zu verbessern.
7. Investieren in Verhaltensanalytik
Erstellen Sie ein Profil typischer Nutzermuster in Bezug auf Datenzugriff, Anwendungen und geografische Bewegungen. Algorithmen des maschinellen Lernens können automatisch anomale Verhaltensweisen erkennen, die auf einen Missbrauch von Zugangsdaten hindeuten, und verdächtige Sitzungen präventiv beenden.
Bei Brute-Force-Cyberangriffen wird kontinuierlich versucht, unter Einsatz purer Rechenleistung Kennwörter zu knacken oder sich Zugang zu Systemen zu verschaffen, und der Umfang und die Komplexität dieser Bedrohungen nehmen weiter zu.
Fastly Security bietet starken Schutz gegen Brute-Force-Angriffe mit einer integrierten Sicherheits-Tool-Suite, die entwickelt wurde, um schnell mehrschichtige Verteidigungsmaßnahmen für Ihre Website und Anwendungen zu implementieren. Hier finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Sicherheitsvorteile von Fastly:
Next-Gen Web Application Firewall (WAF): Fastly Next-Gen WAF überwacht und filtert den eingehenden Web-Traffic und blockiert automatisch verdächtige Aktivitäten im Zusammenhang mit Brute-Force-Angriffsversuchen. Es bietet sofortige Transparenz bei aufkommenden Bedrohungen.
DDoS-Schutz: Die Lösung schützt vor verteilten Brute-Force-Angriffsversuchen, indem sie bösartigen Traffic absorbiert und filtert, bevor er Ihre Server erreicht.
Rate Limiting: Diese Funktion schränkt die Anfragen, die ein einzelner Kunde oder eine IP-Adresse innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens senden kann, schnell ein und verhindert so automatisierte Brute-Force-Angriffsversuche.
Edge-Sicherheit: Die Plattform setzt die Abwehrmaßnahmen näher an der Angriffsquelle ein, wodurch die Latenzzeit minimiert und gleichzeitig Bedrohungen wirksam abgewehrt werden.
TLS/HTTPS-Durchsetzung: Fastly sorgt für verschlüsselte Kommunikationskanäle und schützt so vor dem Abhören und Ausspähen von Anmeldeinformationen bei Brute-Force-Angriffsversuchen.
Fordern Sie eine kostenlose Demo der Fastly Security Tools Suite an, um sie in Aktion zu sehen und Brute-Force-Angriffe zu stoppen, bevor sie beginnen.