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Zwei Diagramme zur Bedeutung von Multi-CDN

John Agger

Principal Industry Marketing Manager, Medien und Unterhaltung, Fastly

Wenn Content Delivery Networks (CDNs) in den Medien Erwähnung finden, dann fast immer im Zusammenhang mit der Furcht vor Ausfällen und Unterbrechungen. Dabei sind mögliche Ausfälle nicht der wirklich wichtige Grund für eine Umstellung auf mehrere CDNs. Die Umfrage NPAW Navigating CDN Strategies ergab, dass diese Furcht nicht einmal zu den fünf wichtigsten Gründen zählt.

Vielmehr sind die gängigsten Gründe für eine Umstellung auf eine Multi-CDN-Architektur das Senken der Streamingkosten, eine Verbesserung der User Experience und der Aufbau einer anpassbaren Infrastruktur zur Bewältigung von Bandbreitenproblemen in bestimmten Regionen. 

Nahezu alle größeren Produzenten und Anbieter von Inhalten setzen auf Multi-CDN. Viele Cloud-Betreiber hingegen – insbesondere kleinere Firmen und Startups – haben sich bisher noch nicht für eine Auslieferungsstrategie basierend auf mehreren CDNs entschieden. Sollte Ihr Unternehmen zu Letzteren gehören oder den Provider gewechselt haben und seine Multi-CDN-Architektur zweckmäßiger gestalten wollen, finden Sie in den folgenden beiden Diagrammen einige wichtige Faktoren, die Sie dabei berücksichtigen sollten.

1. Multi-CDN setzt sich durch

In der heutigen Streaming-Welt ist die Nutzung mehrerer CDNs gängige Praxis. Und falls Sie noch nicht mindestens zwei CDNs nutzen und die damit verbundenen Vorteile einer Kostensenkung, eines besseren Erlebnisses für Ihre Endnutzer und die Fähigkeit zur Anpassung an unterschiedliche Netzwerke in unterschiedlichen Regionen genießen, ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Umstellung.

Dieses aus zwei verschiedenen Umfragen zusammengestellte Diagramm versucht, die Veränderungen bei der Einführung von Multi-CDN zu erfassen. Jahresberichte über die Umstellung auf Multi-CDN gibt es scheinbar nicht. Dieser Vergleich von zwei Umfragen zeigt jedoch, dass im Jahr 2020 drei von vier Unternehmen Multi-CDN nutzten oder dies vorhatten. Im Jahr 2015 waren es gerade einmal 43 %. In der Umfrage von 2020 sind die 47 % der Unternehmen enthalten, die bereits Multi-CDN nutzten und die 28 %, die in naher Zukunft eine Umstellung auf Multi-CDN planten.

Die rasante Einführung von Multi-CDN-Strategien unterstreicht die Bedeutung des schnellstmöglichen Aufbaus einer anpassbaren und zuverlässigen Infrastruktur.

2. Ganz so einfach ist die Sache nicht

Nur eine kleine Minderheit von 21 % der Unternehmen nutzt eine hybride Kombination aus privaten CDNs und CDNs von Drittanbietern für den Aufbau ihrer Multi-CDN-Infrastruktur. Der Grund dafür ist simpel: CDNs sind eine komplexe Sache, und mit dem Zusammenwirken mehrerer CDNs vervielfacht sich diese Komplexität. Geht etwas schief, kann das drastische Folgen für ein Unternehmen haben – die Abwanderung von Kunden ist nur eine davon. Bei jedem CDN kommt es hin und wieder zu Störungen und Ausfällen. Daher ist es entscheidend, über mehrere CDNs zu verfügen, mit denen Sie Regionen mit sogenanntem „Internet Weather“ problemlos umschiffen können.

Das alles selbst hinzubekommen ist jedoch schwierig. Mindestens 58 % der Unternehmen haben die Idee der Entwicklung eines CDN im eigenen Hause verworfen. Das Ganze ist technisch viel zu komplex, und fast die Hälfte der Unternehmen hat aus Kostengründen auf die Implementierung unternehmenseigener CDNs verzichtet.

Außerdem können Fehler schwere geschäftliche Folgen nach sich ziehen. Die User Experience ist heutzutage ein ausschlaggebendes Kriterium für erfolgreiche Streamingservices und Cloud-Anwendungen. Die Hälfte der Nutzer macht die Entscheidung für oder gegen die weitere Nutzung eines Streamingservice von der User Experience abhängig. Die Stärken von Multi-CDN – hohe Bitraten und niedrige Latenz – sind für eine hochwertige User Experience unumgänglich.

Die nächsten Schritte: Multi-CDN ist nicht gleich Multi-CDN

Das bloße Vorhandensein mehrerer CDNs für die Auslieferung von Inhalten reicht nicht aus. Echtes Multi-CDN zeichnet sich durch weitere wichtige Merkmale aus: die Möglichkeit, die kostengünstigste Route für die Inhalte zu finden, die Echtzeit-Umleitung von Traffic in Abhängigkeit von Kosten oder Bandbreite, die Fähigkeit zur Anpassung von Traffic an das Gerät oder den Standort der Endnutzer und flächendeckende, CDN-übergreifende Echtzeit-Transparenz.

Fastly Media Shield ermöglicht es Content-Anbietern beispielsweise, mehrere Content Delivery Networks zu nutzen und so ihre Inhalte mit hoher Zuverlässigkeit bereitzustellen und die Abläufe detailliert zu steuern. Mithilfe von Media Shield können Publisher von Video-on-Demand und Liveinhalten das Routing ihrer Inhalte auf mehrere CDNs verteilen, die Nutzung ihrer Netzwerke optimieren und den zu bewältigenden Traffic verringern. Zudem können Funktionen wie Request Collapsing – das Bedienen von mehrerer Anfragen für ein und denselben Inhalt direkt auf der Edge – die Effizienz des Netzwerks steigern und die Kosten senken.

Die Vorteile der Bereitstellung von Inhalten mit niedriger Latenz, niedrigere Kosten, effizienteres Routing und hohe Redundanz machen Multi-CDN zu einem Muss für jede moderne Infrastruktur für das Streamen von Inhalten und die Bereitstellung von Cloud-Anwendungen.

Weitere Informationen und Tipps darüber, wie Sie die Nutzererlebnisse verbessern können, finden Sie in unserem aktuellen Solutions Brief zum Thema Multi-CDN.